Die CDU/FDP-Gruppe besuchte vor Beginn der Sitzung die Firma SIMA Maschinenbau GmbH in Rhüden. Empfangen wurden sie von den Eigentümern Silvio Jäger und Marc Struß.
Die Firma besteht seit 5 Jahren und hat sich aus kleinsten Anfängen zu einem respektablen mittelständischen Betrieb entwickelt. Da die erste Betriebsstätte nach 4 Jahren zu klein war, wurde im Spätherbst 2014 eine neue Halle bezogen. Diese befindet sich „Im Koppelkamp“ in Rhüden. Der Betrieb hat 11 Mitarbeiter und vier Aushilfsbeschäftigte. Dazu kommt noch ein Auszubildender. Es ist geplant, eventuell noch einen weiteren Ausbildungsplatz zu schaffen. Nach Angaben der Geschäftsführer Silvio Jäger und Marc Struß liegen die Schwerpunkte in der Spanungstechnik und den klassischen Schlosserarbeiten. Bei Reparaturen werden auch die entsprechenden Montagearbeiten durchgeführt. Durch die Aufgabenfülle gehört mittlerweile ein Konstrukteur zum Team.
Aufträge werden im Einzugsbereich sowie bis hin nach Bremen, Magdeburg, Kassel und Baden-Württemberg erledigt. Durch die Vielfalt der Aufträge ist man relativ branchenunabhängig. Mit großem Interesse konnten die Werkstücke in Augenschein genommen werden, die von den hochkomplizierten Maschinen gefräst gefertigt wurden. Dazu gehörten Getriebeteile für Windkraftanlagen und Motorenteile für Produktionsanlagen.
Im Betrieb wird übertariflich bezahlt. Das gemeinsame Frühstück wird gepflegt. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist und bleibt das größte Kapital, so die Firmeninhaber.
Trotz des Umzuges in eine größere Halle, ist für die nächste Zeit eine bauliche Erweiterung des Betriebes geplant.
Die Firma SIMA gehört zu dem erfolgreichen Cluster rund um den Maschinenbau und der Feinmechanik in Seesen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass interessante und zukunftsweisende Arbeitsplätze neben den großen Firmen vorgehalten wird.
Anschließend begab man sich in das Vereinsheim des Schützenclubs Horrido in Rhüden. Vorsitzender Andreas Schlüter stellte seinen Verein mit den ca. 90 Mitgliedern vor. Danach betreibt man eine Bogenschießanlage und einen Schießstand für Luftdruckpistolen und Gewehre. Der Verein steht finanziell gut da und verfügt mit seinem sehr gut ausgestatteten Clubraum über eine gesunde Basis.
Aus dem Ortsrat Rhüden berichtete Ortsbürgermeister Ernst Pahl und Ratsherr Volker Harenberg. Glücklich ist man in Rhüden über die Fertigstellung der „Schlörbachbrücke“. Mit einer Investition von 150.000 Euro ist die Erschließung gerade für das dortige Gewerbegebiet gesichert. Leider geht es beider Brücke „Maschstraße“ und „In der Bleiche“ nicht voran. Ein Planfeststellungsverfahren zur Vergrößerung der Durchlassmenge in der Nette ist immer noch auf dem Weg. Vorher können die Brückenbaumaßnahmen nicht durchgeführt werden. Ortsbürgermeister Pahl bemängelte, dass sich das zuständige Umweltministerium in Hannover weiterhin von der Relation Schadenshöhe zu Mittelaufwand leiten lässt. Danach ist bei einer zu erwartenden Investitionshöhe von 10 Mio. Euro für das Rückhaltebecken in Bornhausen das Verhältnis zu gering, für einen zu erwartenden Schaden bei den Betroffenen im Bereich Bornhausen und Rhüden. Das heißt: Zur Zeit würde man das Rückhaltebecken nicht bauen.
Dazu Fraktionsvorsitzender Rudolf Götz: „Das kann nicht sein, dass diese Landesregierung alle zurückliegenden Planungen nunmehr infrage stellt. Hier muss politischer Druck gemacht werden!“
Volker Harenberg mahnte an, dass im Haus der Vereine die Dachkehlen überarbeitet werden müssen, da es zu Wassereintritt kommt.
Der Ortsrat Rhüden hat es sich zum Ziel gesetzt, zukünftige Bebauungsmöglichkeiten in Baulücken des Ortskerns zu ermöglichen. Erfreut ist man über den Ganztagsschulbetrieb an der Grundschule Rhüden. Einmal mehr präsentierte sich der größte Ortsteil der Stadt als eine selbstbewusste zukunftsorientiertes Gemeinwesen.
Thema der Sitzung war auch die Haushaltskonsolidierung der Stadt Seesen. Bereits jetzt zeigt die vom Bürgermeister Erik Homann veranlasste Haushaltssperre positive Wirkung. Bei den Einsparungen auf dem Bauhof handelte es sich um eine Stelle für den Friedhof und eine Stelle für die Teerkolonne. Bei der Grünpflege, die immer wieder kritisch begleitet wird, wurde demnach nicht eingespart.
Bereits jetzt laufen die Planungen für den Haushalt 2016. Durch höhere Landeszuweisungen und höhere Einnahmen bei den Steuern kann nach jetziger Planung der Haushalt 2016 ausgeglichen werden. Durch die jetzt vorliegende Eröffnungsbilanz wurde in den Jahren 2012, 2013 und 2014 haushalterisch ein Überschuss gemacht. Dadurch können Verrechnungen mit den Mindereinnahmen 2015 erfolgen. Damit wird Bilanztechnisch für die zurückliegenden Jahre ein Ausgleich vollzogen.
Ziel und Aufgabe der nächsten Jahre wird es für Rat und Verwaltung sein, konkrete Sparmaßnahmen umzusetzen. Hierzu werden weitere Vorschläge für Einsparungen erfolgen.
Die CDU/FDP-Gruppe bezieht noch einmal klar und deutlich Position zu der Schaffung der Stelle eines Wirtschaftsförderers. In diesem Zusammenhang sei auch der Hinweis erlaubt, dass durch die Einsparung der Stelle des ersten Stadtrates und durch die Übernahme der Geschäftsführung für das Hallenbad durch den Bürgermeister Einsparungspotenzial entstanden ist. Mit einem neuen Wirtschaftsförderer wird klar und deutlich für diesen Bereich ein Schwerpunkt gesetzt. Seesen muss sich dem Wettbewerb um attraktive Arbeitsplätze stellen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Stadt müssen besser vermarktet werden.
Volle Unterstützung findet die Erstattung von Gebühren an die streikbetroffenen Eltern der städtischen Kindertagesstätten. Danach soll anteilig für die Streikausfalltage die Kindergartengebühr zurückgezahlt werden. Da die Stadt laut Satzung dazu bislang nicht verpflichtet ist, soll eine entsprechende Änderung eingeplant werden. Dazu Ratsfrau Kerstin Probst: „Das ist konsequent und wird sicher von den Eltern gern angenommen. Ein kleiner Lichtblick bei den großen Unannehmlichkeiten für die streikbetroffenen Eltern.“
Ziel der Sanierung der Innenstadt ist es auch, die Verweildauer zu erhöhen und eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen. Hierzu gehört der Ausbau eines Spielplatzes auf der Grünfläche neben dem Bürgerhaus. Mittlerweile wird die Errichtung einer Ritterspielburg favorisiert. Für den Fallschutz soll ein Kunststoffbelag eingearbeitet werden, der die höchstmögliche Sicherheit für die Kinder bietet. Die dafür erforderlichen Mehrkosten können im Rahmen des zu erwartenden Förderhöchstsatzes umgelegt werden. Das Thema Ritterspielburg passt auch in die Seesener Historie.
Alljährlich wird in Seesen die Wahl der Sportler des Jahres durchgeführt. Die Ehrung fand zuletzt im Rahmen des Neujahrsempfanges statt. Der Stadtsportring und viele Vertreter des Seesener Sports haben sich positiv zu diesem Ablauf geäußert. Danach wird der Bürgermeister gebeten, im Rahmen des Neujahrsempfanges die besten Sportler in ihren Kategorien zu ehren. Offen bleibt, ob dies nun so langfristig festgeschrieben wird. Sollten sich bessere Vorschläge ergeben, kann man mit Sicherheit darüber noch einmal sprechen.