Der Herausforderer der SPD-Bürgermeister-Kandidatin Hanna Kopischke heißt Erik Homann. Er wurde im Rahmen einer Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes Seesen einmütig gewählt: Von den 44 Stimmberechtigten votierten 44 für den Ersten Stadtrat.
CDU-Bürgermeister-Kandidat Erik Homann: „Seesen kann mehr!“ Seesen. Zu Beginn der Zusammenkunft der Christdemokraten hieß die Stadtverbandsvorsitzende Christiane Raczek unter anderen den Landtagsabgeordneten Rudolf Götz, den 1. Stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Ebert, den ehemaligen Stadtdirektor Hans Torno, den Ersten Stadtrat i. R. Christoph Görtler sowie Gäste vom FDP-Ortsverband Seesen willkommen.
Zunächst wurden die obligatorischen Regularien abgehakt, und anschließend schlug Christiane Raczek namens des Vorstandes des CDU-Stadtverbandes den Mitgliedern vor, Erik Homann zum Bürgermeister-Kanidaten zu wählen. Es blieb – erwartungsgemäß – der einzige Vorschlag. Aus der Versammlung kamen keine weiteren personellen Alternativen.
Vor dem „Urnengang“ stellte sich Erik Homann vor und gewährte dabei einen profunden Einblick in seine Vita.
Der Erste Stadtrat, der in Nairobi (Kenia) das Licht der Welt erblickte, wuchs in Oldenburg i. O. auf, machte hier sein Abitur und absolvierte dann in den USA unweit von Seattle ein High-School-Jahr.
Der Bundeswehrzeit in Eckernförde, Flensburg und Wilhelmshaven – Homann avancierte bei der Marine zum Funker – schloss sich das Jura-Studium in Erlangen und Göttingen sowie das Referendariat in Hamburg an. Berufserfahrungen sammelte Homann als Rechtsanwalt und nicht zuletzt als selbstständiger Repetitor.
Seit 1. Januar 2008 zeichnet der Bürgermeister-Kandidat als Erster Stadtrat verantwortlich und fungiert noch als Dozent an der TU Clausthal (Lehrauftrag im öffentlichen Recht und Privatrecht).
Im weiteren Verlauf seinen Ausführungen rückte Homann seine Ziele und Visionen, die er als Bürgermeister der Stadt Seesen in Angriff nehmen würde, ins rechte Licht. Sein Programm beinhaltet drei Schwerpunkte: Die Attraktivitätssteigerung Seesens in Sachen Wohnort, Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsstandort sowie Touristmus.
Im Blick auf den Wohnort Seesen müsse die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Ganztagsschulen, Ausbau der Ferienbetreuung und bessere Zusammenarbeit der Kitas mit den Grundschulen und der Grundschulen mit den weiterführenden Bildungseinrichtungen optimiert werden.
Eine Verbesserung sollten auch das Radwegenetz und der öffentliche Nahverkehr erfahren, und schließlichließlich gelte es, städtische Einrichtungen wie Bücherei, Theater, Museum und Hallenbad trotz angespannter Haushaltslage zu erhalten und die Vereine und Verbände als Aktivposten der Gesellschaft intensiv zu unterstützen.
Um den Gewerbestandort Seesen attraktiver zu gestalten, müssten besondere Anstrengungen unternommen werden. Dies sollte der Bürgermeister zur „Chefsache“ machen. Wichtig sei vor allem eine intensive Kontaktpflege. In diesem Zusammenhang hält Homann eine starke Unterstützung der Hauptarbeitgeber für erforderlich. Ferner sollte die Verwaltung als „Einheit der Wirtschaftsförderung“ betrachtet werden. Nicht nur das offiziell zuständige Referat, sondern alle hätten die Aufgabe, ihren Beitrag zu leisten, damit Seesen auf diesem Sektor vorankomme.
Erik Homann merkte darüber hinaus an, dass Innovative Ansätze der Gewerbetreibenden belohnt werden sollten – beispielsweise durch das Ausloben eines Innovationspreises.
Bezüglich des Themas „Gewerbe“ sprach der Erste Stadtrat auch den „Dauerbrenner“ an – das „Meinecke-Problem“. Homann: „Hier muss so schnell wie möglich eine Lösung her, und dabei sollten wir die Investoren nach Kräften unterstützen!“
Schließlich hält es Homann für erforderlich, Prioritäten zu setzen und Seesen als Standort für Logistik, Gesundheit und Tourismus in den Fokus zu rücken.
Was die „weiße Industrie“ anbelangt, so sprach sich Homann für die Weiterentwicklung des Kurparkgeländes, die Positionierung Seesens als Startpunkt für Mountainbike-Touristen durch Dienstleistungen wie Umkleiden, Busverbindungen und Leihstationen sowie für die attraktivere Gestaltung des Ausflugsziels „Polterrudi“ aus.
Im Übrigen, so Homann, sollten die Chancen, die aus dem demographischen Wandel resultieren würden, herausgearbeitet, die interkommunale Zusammenarbeit ausgeweitet und die bisherige sparsame und solide Haushaltsführung fortgesetzt werden.
Abschließend unterstrich Erik Homann, er erachte das Bürgermeisteramt als eine ausgleichende und überparteiliche Funktion und sei voll und ganz davon überzeugt: „Seesen kann mehr“.