Die mögliche Bebauung des Schützenplatzes in Seesen hat zu einer breiten Diskussion geführt. Nachdem eine Investorengruppe an die Stadt Seesen herantrat, mit der Offerte den Schützenplatz zu bebauen, wurde das Areal ausgeschrieben.
Nach der Ausschreibung meldeten sich drei Interessenten. Diesen wurde ermöglicht ihre Pläne und Vorstellungen in einer Verwaltungsausschusssitzung darzulegen. Vor der Sitzung wurde den Sprechern des Markthauses ermöglicht, zu diesem Thema Stellung zu beziehen. Nachdem die im Rat vertretenen Fraktionen informiert waren, bestand der politische Auftrag darin, zu überlegen, wie es weitergehen soll.
In der CDU/FDP-Gruppe fand ein Meinungsbildungsprozess statt. Es wurden Gespräche mit Betroffenen und mit einzelnen Gewerbetreibenden geführt. Parallel dazu trafen sich auf einer Veranstaltung die Geschäftsinhaber und Gewerbetreibenden der Seesener Innenstadt.
Bürgermeister Erik Homann führte Gespräche mit den Markthausbetreibern und Mietern bezüglich der zukünftigen Entwicklung dieser zentralen Einkaufseinrichtung in der Innenstadt.
Seitens der CDU-Fraktion wurde öffentlich signalisiert, dass mit einer Absichtserklärung durch das Markthaus eine Entscheidung zu Gunsten der Zentralität und gegen eine Weiterverfolgung der Pläne „Schützenplatz“ möglich sein könnte.
Bürgermeister Homann berichtete in der Gruppensitzung über sein Verhandlungsergebnis. Seitens der CDU/FDP-Gruppe ist mit den formulierten Zielen davon auszugehen, dass sich das Markthaus weiterentwickelt, der Lebensmittelbereich als Ankermieter erhalten bleibt und über eine bessere Öffnung zur Jacobsonstraße nachgedacht wird. Die Zusage der Firma Schwager bis 2025 den Vertrag zu verlängern ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Innenstadt.
Mit anderen möglichen Optionen für Seesen wurde erneut klar und deutlich, wie wichtig der Innenstadtkern für Verbraucher und Geschäftsinhaber ist. Im kommenden Jahr wird mit der Umgestaltung der Jacobsonstraße und Marktstraße ein weiteres wichtiges Kapitel für die Entwicklung der Stadt geschrieben. Auch hier wird es spannende Diskussionen zur Gestaltung geben. Schon jetzt werden die Bürger aufgerufen sich zu melden, damit durch Zusammenwirken eine allseits akzeptierte Gestaltung erzielt wird.
In der Verwaltungsausschusssitzung am 17.09.2014 wird sich die CDU/FDP-Gruppe dafür aussprechen, dass die jetzigen Pläne zum Schützenplatz nicht weiter verfolgt werden. Das sogenannte „Letter of Intent“ gilt es nun gemeinsam umzusetzen. Im Sinne der Verbraucher und des Einzelhandels werden diese Pläne begleitet und geprüft.
Ein früheres Mitglied der CDU-Fraktion hatte sich in nicht akzeptabler Form über Facebook geäußert. Diese Formulierung war niemals mit den Statuten der CDU vereinbar. Das betreffende Ratsmitglied hat daraus die einzig mögliche Konsequenz gezogen, Austritt aus der CDU und Niederlegung des Ratsmandates. Die CDU-Fraktion bedauert es außerordentlich, dass jemand aus ihren Reihen sich in dieser Form öffentlich geäußert hat. Alle Mitglieder erklärten, dass sie sich von dieser Aussage distanzieren und dass kein Platz für derartige unentschuldbare Äußerungen ist.
Für die Stadt Seesen und gerade für ihre Repräsentanten ist klar und deutlich geworden, dass man mit Entschiedenheit antijüdischen Einlassungen entgegenzutreten hat. Seesen ist eine Stadt, die mit ihrem historischen Erbe verantwortungsvoll umgeht. Die Geschichte der Juden in Seesen war immer eine Botschaft für Toleranz und Reformen.