Die zur Holding Xella gehörende Firma Fermacell in Münchehof war diesmal Ziel der geplanten Werksbesichtigungen. Es ist mittlerweile gute Übung Seesener Firmen aufzusuchen. Ziel ist es immer wieder die gute Zusammenarbeit der Stadt, und der Politik mit den Firmen zu dokumentieren.
Als Ingenieur von Fermacell übernahm Fabian Pfister die Führung. Danach arbeiten zurzeit 120 Mitarbeiter in der Produktion an 6 Tagen in der Woche. Nur der Sonntag ist frei. Mit einem Mehrschichtenbetrieb wird gewährleistet, dass der Maschinenpark gut ausgelastet wird und zeitgerecht geliefert werden kann. In einem engen Zeitfenster sind die Abläufe so durchgetaktet, dass die LKW-Transporte möglichst bald nach der Produktion durchgeführt werden können. Dadurch wird eine unnötige Lagerhaltung vermieden.
Die Produktion der Fermacellplatten wurde 1979/1980 in Münchehof aufgebaut. 1992 kam dann eine zweite Produktionslinie hinzu. Die Platten werden außerdem noch in Heilbronn sowie in Holland und Spanien gefertigt. Neben Europa sind Amerika und Asien wichtige Märkte. Auch der Bauboom in den Vereinigten Arabischen Emiraten wirkt sich positiv aus.
Die Fermacellplatte besteht zu 80 % aus Gips und zu 20 % aus Papierfaser. Der Altpapierverbrauch beträgt pro Tag ca. 200 Tonnen. Beim Fertigen der Platten wurde, mittlerweile gegenüber dem Beginn der Produktion, ein sehr hoher Standard entwickelt. Es ist faszinierend zu sehen, wie innerhalb von 45 Minuten aus der Ausgangsmasse Gips- und Papierfaser die Bauplatten entstehen.
Für Estriche und besondere Dämmanforderungen werden die Platten mit entsprechenden Dämmstoffen beschichtet. Aus der anfangs einfachen Platte haben sich mittlerweile Spezialprodukte entwickelt, die weltweit einen guten Ruf haben.
Münchehof und damit auch Seesen können stolz sein eine derartige hochproduktive Fertigungsanlage mit vielen Arbeitsplätzen vorzuweisen.
Ratsfrau Sabine Wendt berichtete über den Bebauungsplan “Sautalstraße/Forstweg“. Hierbei gilt es zu beachten, dass auch eine Zuwegung für den Kindergarten Münchehof ermöglicht wird. Die Verwaltung wird deshalb gebeten, entsprechend den Bebauungsplan zu korrigieren. Bekanntlich sollen an dieser Stelle altengerechte Wohnanlagen entstehen.
Damit die Tätigkeit des Stadtmarketing Seesen eG fortgesetzt werden kann, ist für den Zeitraum von 2016 bis 2018 ein jährlicher Zuschuss von 110.000 Euro geplant. Der ursprüngliche Vorschlag einer Zuwendung von 123.700 Euro wird somit gekürzt. Dies geschieht im Blick auf sparsame Haushaltsführung, um die geringeren Gewerbesteuereinnahmen ausgleichen zu können. Die CDU/FDP-Gruppe will erreichen, dass durch verschiedene Kürzungsmaßnahmen auch zukünftige Haushalte ausgeglichen werden können.
Das Seesener Stadtmarketing hat einen guten Ruf. Durch die Genossenschaftsform ist es gelungen, Handel und Gewerbe zu beteiligen. Seesen muss sich im Konzert der umliegenden Mittelzentren behaupten. Dies kann die Verwaltung nicht allein. Mit diesem Beteiligungsinstrument ist gewährleistet, dass in einem ständigen Austausch und einer ständigen Beteiligung die wirtschaftliche Kompetenz in unserer Stadt gebündelt wird.
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Seesen wird umgestellt und es werden neue Schwerpunkte gebildet. Dies führt dazu, dass zum 01.07.2015 eine Wirtschaftsförderin oder ein Wirtschaftsförderer eingestellt werden soll. Sie oder er sollen sich besonders um den Standort und die Kontaktpflege kümmern. Dazu gehören auch Existenzgründungsberatung, Gewerbeflächenmanagement und Leerstandsmanagement.
Mit dieser neuen Stelle, die direkt beim Bürgermeister angebunden wird, sollen neue Impulse für Ansiedlungen entstehen. Seesen kann genügend Gewerbeflächen vorweisen und wäre auch in der Lage, falls erforderlich, zusätzliche Flächen zu erschließen.
Ratsherr Jochen Voß zeigte sich erfreut, dass nunmehr das wirtschaftspolitische Profil der Stadt besser herausgestellt werden kann und vor allem Zeit und Kompetenz zur Verfügung gestellt wird. Dazu seine Worte: „Mit dieser neuen Aufgabe und der zur Verfügung gestellten Geldmitteln können wir jetzt optimal für die Wirtschaftsförderung arbeiten.
Christiane Raczek berichtete aus dem Kulturausschuss. Danach ist der Auftrag zum Thema „Seesen im Fokus von Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg“ vergeben. Eine Änderung wurde durch die Mehrheitsfraktion CDU/FDP noch eingebracht. Danach soll am Ende der Arbeit das Ergebnis der breiten Öffentlichkeit in einem Vortag präsentiert werden. Schon jetzt ist erkennbar, dass dieses Thema alle Altersgruppen der Stadt bewegt. Sehr wichtig wird für die Auftragsarbeit die Mitarbeit der Zeitzeugen sein. Nur in dieser Zusammenarbeit kann neben den Quellenstudien die Zeit nach 1945 lebendig und erlebbar dargestellt werden. Fraktionsvorsitzender Rudolf Götz verwies noch einmal darauf, dass Seesen nach dem Krieg seinen großen Aufschwung, nicht zuletzt auch durch die Vertriebenen und den vielen Zuwanderern, genommen hat.
Die Ratsfrauen und Ratsherren der CDU/FDP-Gruppe sind erfreut darüber, dass sich die Information für den Radtourismus verbessert hat. Viele Nutzer des Fahrrads äußerten sich auch lobend über das Radwegekonzept in der Zimmerstraße. Die Entmischung der Verkehre ist durch diese Maßnahme gelungen.
Im Zuge von anstehenden Planungen wird vorgeschlagen, die Tourismusinformation im Bürgerhaus der Stadt zukünftig unterzubringen. Es deutet sich an, dass die vielen Möglichkeiten Rund um das Bürgerhaus besser genutzt werden sollen. Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung können hier sehr gut gebündelt werden.
Rudolf Götz
Vorsitzender CDU/FDP-Gruppe
Seesen, 18.05.2015