Wie bereits berichtet, hatte sich die CDU/FDP-Gruppe dafür entschieden, eine Krippengruppe beim Kindergarten in Münchehof und die andere Krippengruppe in der Schreibschule Am Schulplatz einzurichten.
Der Jugend- und Sozialausschuss hatte aber danach eine neue Empfehlung ausgesprochen. Es sollte eine Krippengruppe statt der Schreibschule durch einen Anbau beim Kindergarten St.-Annen-Str. entstehen. Diese Veränderung des Vorschlages der CDU/FDP-Gruppe bedeutete, dass anstatt des Eigenanteils von bisher 12.500 Euro, ein Eigenanteil von 246.000 Euro für die Stadt entstanden wäre.
Nun ist ein Votum durch einen Fachausschuss immer ein Hinweis für die Vorbereitung einer entsprechenden Entscheidungsfindung. Doch in diesem Fall hätte es bedeutet, dass man von dem Grundsatz der sparsamen Haushaltsführung abgewichen wäre. Auch nach Abwägung ist nicht erkennbar, dass eine Krippengruppe in der St-. Annen-Str. besser wäre, bei 246.000 Euro Mehrkosten, als eine solche Einrichtung in der Schreibschule, die sich direkt neben dem Kindergarten Am Schulplatz befindet.
Eine Prüfung der Stadt Seesen hat ergeben, dass das Gebäude trotz Denkmalschutz geeignet ist. Dieses wurde ebenfalls durch die Heimaufsicht für Kindergärten bestätigt.
Noch problematischer wurde dann das Verhalten der SPD im Verwaltungsausschuss. Eigentlich darf über den Sitzungsverlauf dieses Ausschusses, der nichtöffentlich tagt, nicht berichtet werden. In diesem Falle wurde aber der eigene neue Beschlussvorschlag der Seesener Sozialdemokraten kommuniziert. Diese wollten nun, anders als im Fachausschuss beschlossen, plötzlich auch nicht mehr für Münchehof eine Gruppe einrichten, sondern zwei Gruppen in der St.-Annen-Straße. Auch dies wäre ein „Kippen“ der Entscheidung des Sozialausschusses gewesen.
Für die CDU/FDP-Gruppe war immer klar, dass neue Krippengruppen, nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Ortsteilen eingerichtet werden sollten, da in Rhüden, aufgrund der Hochwassersituation, eine Baugenehmigung nur schwer umsetzbar gewesen wäre, hatte man sich für Münchehof entschieden. Für diesen Standort liegen genügend Anfragen und Wünsche vor, nicht zuletzt auch durch die Nähe des Kalkwerkes und der Firma Fermacell. Für die südlichen Seesener Stadtteile, dazu gehören noch Herrhausen, Kirchberg, Ildehausen, ggf. Engelade und Bilderlahe, besteht ein großer Bedarf.
Seesen hat die Funktion eines Mittelzentrums. Viele Mütter und Väter pendeln nach Seesen ein und würden sich freuen, beispielsweise auch in Münchehof ihre Kleinkinder gut versorgt zu sehen.
Im Zuge der Veränderung bei den Angeboten in den Kindergärten müssen sicherlich neue Überlegungen zu den Öffnungszeiten angestellt werden. Die CDU und FDP denken daran, stärker auf die Bedürfnisse der Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, einzugehen.
Von der Verwaltung der Stadt Seesen wurde in den letzten Wochen der Rat informiert, dass zügig ein entsprechender Antrag bei der Landesschulbehörde auf den Weg gebracht werden müsse, dies wurde nach kurzen Beratungsserien, aller im Rat vertretenen Parteien, entsprechend den Informationsvorlagen umgesetzt. Der Antrag ist bereits angekommen und wartet nun auf seine Bearbeitung. Nach den bisherigen Informationen verfügt die Behörde noch über Mittel, um dann für 2017 die Umsetzung der Pläne zu genehmigen.
Vor knapp 2 Jahren war, nicht zuletzt, auch durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien, aber auch aufgrund der erfreulichen Geburtenzahlen, der jetzt bestehende Bedarf nicht so absehbar.
Mit der Entscheidung des Verwaltungsausschusses wurden alle Weichen so gestellt, dass in 2017 die Möglichkeit besteht, genügend Krippenplätze, sowohl in den Ortsteilen, als auch in der Kernstadt zur Verfügung zu stellen. Abschließend dazu Rudolf Götz: „Ich habe Verständnis für die Aufregung der SPD. Sie ist sauer, dass ihr Beschlussvorschlag im Sozialausschuss aus guten Gründen gestoppt wurde. Dies ist ein zutiefst menschliches Verhalten.“