CDU/FDP-Gruppe beantragt Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplanes für Seesen
Ende April wurde von der Bundesregierung der Nationale Radverkehrsplan 3.0 vorgestellt. Danach werden Leitziele benannt, die gemeinsam von Bund, den Ländern und Kommunen umgesetzt werden sollen. Daraus ergibt sich Handlungsbedarf für die Stadt Seesen.
Bekanntlich wurde für die Stadt ein Radverkehrskonzept 2014 gefertigt. Dies ist eine Grundlage für die Fortentwicklung des hiesigen Radverkehrs.
Nunmehr ergibt sich die Möglichkeit, Bundesmittel zu regenerieren, um Mittel für Radwege auch an den Ortsstraßen und Ortsverbindungswegen zu erhalten.
Mit diesem Antrag der CDU/FDP-Gruppe und der Berücksichtigung entsprechender Leitziele sind die zuständigen Ausschüsse des Rates aufgefordert, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
„Lückenloser Radverkehr in Deutschland“ ist der Schlüssel für eine Steigerung des Radverkehrsanteils. Dies wird von den RadfahrerInnen zu Recht immer stärker eingefordert. Dazu gehört eine sichere und attraktive Infrastruktur bestehend aus gut ausgebauten Radwegen und Kreuzungen, sowie Parkinfrastruktur und Sharingssystem. Die Stadt Seesen hat für den Radverkehr ein hohes Potenzial. Das umfangreiche Freizeitnetz aus touristischen Radfahrwegen, die die Stadt queren (z. B. Fernradweg R1) weist auf die Bedeutung der Stadt als wichtigen Zielpunkt hin.
Die Qualität des Angebots bedarf eines weiteren Ausbaus und einer kontinuierlichen Verbesserung. Zur Optimierung der Fahrradwegweisung ist die Schaffung zusätzlicher Beschilderungsstandorte erforderlich. Die Erstellung eines digitalen Beschilderungskatasters wird empfohlen. Es wird angeregt, innerhalb der Verwaltung, einen Radverkehrsbeauftragten zu benennen, der die Koordinierung mit dem Landkreis Goslar und den angrenzenden Landkreisen übernimmt.
Der Radverkehr ist ein wichtiger Baustein für eine zukünftige nachhaltige Mobilität. Dazu bedarf es eines politischen und gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, damit sich die gefahrenen Kilometer per Rad bis 2030 verdoppeln. Dazu ist es erforderlich, dass eine ausreichende Finanzierung mit einem entsprechenden Rechtsrahmen umgesetzt wird.
Ein weiteres Leitziel ist, dass alle Altersgruppen mit dem Fahrrad sicher fahren können. Deutschland und mithin auch unsere Region haben den Radverkehr konsequent zu verbessern. Daraus entstehen Innovations- und Wirtschaftspotenziale. An dieser Stelle seien auf die bestehenden Fahrradfachbetriebe, die Bikerausbildung an der Berufsschule und der Harzer E-Bike-Verleih in Seesen hingewiesen.
Dazu Ratsherr Andreas Oberbeck: „Der CDU/FDP-Gruppe ist es wichtig, dass nunmehr auch sichtbare Umsetzungen bei den Radverkehrswegen erfolgen. Aus diesem Grund soll bereits frühzeitig eine Mittelbeantragung aus entstehenden Förderprogrammen geprüft werden.“
Eine Schwachstelle für den Radwegeausbau ist das Straßenbauamt Goslar. Diese Behörde verfügt nicht über die notwendigen Planungskapazitäten, selbst bei den vorhandenen Mitteln, Radwege zu bauen. So ist es immer noch nicht gelungen, den Radweg zwischen Kirchberg und Münchehof zu beplanen und auszubauen. Mit dem Radverkehrsplan ist zu verbinden, dass es in Zukunft auch mehr personelle Ressourcen geben wird.
Abschließend dazu die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Raczek: „Der Radwanderweg R1 führt unter anderem durch Bilderlahe. Er wird von Jahr zu Jahr mehr beansprucht. Seesen und seine Ortsteile profitieren jetzt schon davon. Da kommt der Radverkehrsplan 3.0 zur rechten Zeit, um bei der Nutzung dieses Verkehrsmittels noch besser zu werden.
Ein weiteres Problem gilt es anzupacken. Durch die Corona-Bedingungen gibt es zurzeit in Seesen kaum Möglichkeiten in der Innenstadt Toiletten zu benutzen. Aus diesem Grund wird die CDU/FDP-Gruppe die Verwaltung bitten, noch einmal zu prüfen, ob nicht im Jacobson-Haus an der Nordseite (neben dem Torbogen) eine öffentliche Toilette eingerichtet werden kann. Diese Toilette müsste dann über den gesamten Tag zur Verfügung stehen. Es besteht bisher kein Ersatz für die Toilettenanlage im Erdgeschoss des Markthauses.