Die Harzstadt Seesen will – gemeinsam mit dem Betreiber der Biogas-Anlage unweit des „Wilhelm-Busch-Dorfes“ Mechtshausen – künftig einen wesentlichen Beitrag zur regenerativen Wärmenutzung leisten, und damit denn auch „Neuland betreten“. Die Verwaltung beabsichtigt nämlich, mit den Betreibern der Biogas-Anlage einen Wärmelieferungsvertrag für die Grundschule Rhüden und die benachbarte Sporthalle abzuschließen – ein Vorhaben, das im Rahmen der jüngsten Zusammenkunft der Christ- und Freidemokraten im Rat der Stadt Seesen auf grundsätzliche Zustimmung stieß; Rudolf Götz, Vorsitzender der CDU/FDP-Gruppe: „Wenn ein entsprechender Vertrag unter Dach und Fach gebracht werden könnte, dann würde die Möglichkeit bestehen, mittels eines Wärmetauschers – und sozusagen vor Ort – Biogas zur Wärmegewinnung zu nutzen“.
Seit Jahren schon wird, und das mit Erfolg, in der Biogas-Anlage im Verlauf der Kreisstraße 58 zwischen Bilderlahe und Rhüden bekanntlich aus nachwachsenden Rohstoffen „Grüner Strom“ gewonnen, der in das Netzt eingespeist wird. Die bei diesem Prozess (der übrigens dem in einem Blockheizkraftwerk entspricht) anfallende Wärme allerdings kann – unmittelbare Folge des Standortes – schon seit der Inbetriebnahme der Anlage nicht wirtschaftlich genutzt werden. Und das bedeutet, dass fast die gesamte Wärme an die Atmosphäre abgegeben werden muss. Die Betreiber der Anlage nun tragen sich mit der Absicht, eines der beiden dort installierten Aggregate zur Stromerzeugung zu demontieren und in einer Entfernung von rund eineinhalb Kilometern wieder zu installieren; genauer gesagt auf dem Areal der Rhüdener Grundschule. Durch eine rund 1500 Meter lange Leitung soll das in der Mechtshäuser Anlage gewonnene Biogas dann in das Rhüdener Blockheizkraftwerk transportiert werden. Während der hier produzierte Strom ebenfalls in das Netz eingespeist wird, soll die anfallende Wärme der Versogung der Schule und der Turnhalle dienen. Ein Konzept, bei dem die Stadt Seesen rund 50 Prozent der bisher für die Wärmeversorgung anfallenden Kosten einsparen könnte; ein Konzept aber auch, dass sich – wenngleich eher längerfristig gesehen – auch für die Betreiber rechnen dürfte, wenngleich die Investitionen allein für die Verlegung der Leitung nicht gerade unerheblich sein werden, gilt es doch immerhin, sie hochwassersicher verlegen zu müssen. Wie gesagt: CDU und FDP begrüßten das geplante Vorhaben. Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es ferner um die Umgestaltung des Städtischen Museums. Götz informierte die Mitglieder über den aktuellen Sachstand, und wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die Planungen „so weit fortgeschritten sind, dass nunmehr mit dem Architekten des Büros Cityförster ein Vertrag abgeschlossen werden könne“. Dieser würde die gesamten Ausstellungs- und Gestaltungsmaßnahmen für die Erweiterung und Neukonzeption der zukünftigen Dauerausstellung, ebenso wie auch die sonstigen Baumaßnahmen einschließen.